- Pinto
- I
Pinto['pintu; portugiesisch, verwandt mit Pinta] der, -(s)/-s, portugiesische Goldmünze des 18./19. Jahrhunderts, 1 Pinto = 480 Reis.Pịnto[englisch, zu spanisch pinta »Fleck«] der, -(s)/-s, Sammelbezeichnung für gescheckte Pferde unterschiedlicher Rasse; nach Art der Fellzeichnung unterscheidet man Tobiano (weiße Abzeichen kreuzen die Rückenpartie des Tieres, stets weiße Beine) und Overo (weiße Färbung geht vom Bauch oder den Beinen aus, Rücken wird meist nicht gekreuzt). Erste Züchtervereinigungen entstanden in Nordamerika.Pinto['pintu],1) Fernão Mendes ['mendɪʃ], portugiesischer Schriftsteller, * Montemor-o-Velho (bei Coimbra) 1510 (?), ✝ Pragal (bei Almada) 8. 7. 1583; bereiste 1537-58 als Soldat, Pirat, Sklave, Kaufmann, zeitweise auch als Jesuit und in diplomatischen Missionen den Nahen und Fernen Osten. Seine nach seiner Rückkehr niedergeschriebene »Peregrinaçam« (entstanden 1570-78, herausgegeben 1614; deutsch »Abentheuerliche Reisen«, 2 Bände), in der er, Fantasie und Wirklichkeit vermengend, von seinen Reisen erzählt, ist eines der besten Prosawerke der portugiesischen Literatur des 16. Jahrhunderts und nach Marco Polo der erste europäische Versuch, die Kulturen des Fernen Ostens zu schildern.Ausgaben: Peregrinaçao, herausgegeben von A. C. Monteiro (Neuausgabe 1983).Peregrinaçam oder Die seltsamen Abenteuer des F. M. Pinto, frei bearbeitet und übersetzt von W. G. Armando (1960); Merkwürdige Reisen im fernsten Asien: 1537-1558, Red. R. Kroboth (Neuausgabe 1987).2) Júlio Lourenço, portugiesischer Schriftsteller, * Porto 24. 5. 1842, ✝ ebenda 6. 5. 1907; Vertreter des Naturalismus in Portugal; beeinflusst von J. M. Eça de Queirós und G. Flaubert; schrieb u. a. die Romane »Margarida, scenas da vida contemporanea« (1879), »Vida atribulada« (1880) und »O senhor deputado« (1882), Erzählungen sowie theoretische Abhandlungen über den Naturalismus (»Esthética naturalista«, 1884).
Universal-Lexikon. 2012.